Geschichte

 

DIE GRÜNDUNGSJAHRE

Als sich am 9. März 1921 einige musikbegeisterte Oberkircher Bürger trafen um den Orchesterverein collegium musicum Oberkirch zu gründen, konnte man nicht ahnen, dass damit ein Verein entstand, der im Laufe der Jahrzehnte im Kulturleben der Stadt Oberkirch eine ganz wichtige Rolle spielen sollte.

Das erste Konzert der Vereinsgeschichte fand bereits wenige Wochen später am 17. April 1921 unter der Leitung von Rudolf Blondin dem damaligen Stadtkapellmeister „im Saale“ der „Stadt Straßburg“ statt.
Neben ausgesprochen volkstümlicher Unterhaltungsmusik wurde schon damals ein bedeutendes Kammermusikwerk Beethovens gespielt. Dem Kritiker fiel unangenehm auf, dass ein Werk der Klassik (Beethoven) umrahmt war von „Stücken minderen Wertes!“. Und über die Nr. 2 der Vortragsfolge äußerte sich der Berichterstatter nicht gerade freundlich: „Mozarts Titus-Ouvertüre ging bei allem guten Willen über die jetzigen Kräfte des Orchesters“. Das jüngste Mitglied des neu gegründeten Orchesters hieß Albert Dietrich, der später eine wichtige Rolle für den Orchesterverein spielen sollte.

 

DIE JAHRE DANACH

Rudolf Blondin dirigierte sechs Konzerte. Aus Altersgründen übergab er die Direktion am 29.3.1924 an den ehemaligen Militärmusiker Albert Peker, der ebenfalls sechs Konzerte einstudierte und leitete. Für nur ein Konzert übernahm Alois Kern den Orchesterverein, weil er eine berufliche Veränderung nach Achern vornahm. Die folgenden 13 Konzerte standen unter der Leitung von Julius Heinrich.

Albert Dietrich übernahm erstmals am 15.9.1932 die Leitung des Orchestervereins. 38 Konzerte fanden unter seiner Leitung statt, bis der zweite Weltkrieg begann, und die Konzerte des Orchestervereins unterbrochen wurden. Schon 1946 wurde die Konzerttätigkeit wieder aufgenommen. Aus beruflichen Gründen (Solobratscher im damaligen SWF-Sinfonieorchester und Professur an der staatlichen Hochschule für Musik Karlsruhe) legte Albert Dietrich im März 1948 sein Dirigentenamt nieder.

Als Nachfolger wurde Emil Rosa gewählt. 1970 sah sich Emil Rosa aus gesundheitlichen Gründen gezwungen, die Leitung des Vereins abzugeben. Und wieder wurde Prof. Albert Dietrich Leiter des Orchesters. Am 7. April 1979 dirigierte er, schon gezeichnet von einer schweren Krankheit, das letzte Konzert. Im Mai 1980 übernahm Dieter Lang, ein Schüler von Albert Dietrich, den Orchesterverein, den er bis 1989 dirigierte. Sein Nachfolger wurde Vélimir Valtchev.

1997 übernahm Prof. Joachim W. Lemme — ein Kollege von Albert Dietrich im Südwestfunkorchester und zeitversetzt auch sein Nachfolger an der Musikhochschule Karlsruhe — die Dirigentenrolle beim Orchesterverein. Er bekleidete die Rolle bis 2014. Im Jahre 2015 folgte ihm Andreas Winnen nach, der den Dirigentenstab 2020 an Marc Nötzel weitergab.

 

DIE DIRIGENTEN DES ORCHESTERVEREINS

NAME ZEITRAUM
Rudolf Blondin 1921—1924, 1. bis 6. Konzert
Albert Peker 1924—1926, 7. bis 12. Konzert
Alois Kern 1926—1927, 13. Konzert
Julius Heinrich 1927—1932, 14. bis 26. Konzert
Albert Dietrich 1932—1940 und 1946—1948, 27. bis 64. Konzert
Emilio Rosa 1948—1970, 65. bis 100. Konzert
Prof. Albert Dietrich 1970—1979, 101. bis 141. Konzert
Dieter Lang 1979—1989, 142. bis 183. Konzert
Vélimir Valtchev 1989—1997, 184. bis 206. Konzert
Prof. Joachim W. Lemme 1997—2012, 207. bis 251. Konzert
Andreas Winnen 2012-2019, 252. bis 270. Konzert
Marc Noetzel seit 2020, ab 271. Konzert